Seit über 20 Jahren bespielen wir mit einem regelmäßigen Spielplan und zahlreichen Angeboten der Kulturellen Bildung die eigene Spielstätte im Rathaus Friedenau.
Der Theatersaal blickt auf eine über 100 -jährige Geschichte zurück. 1917 machte das multifunktionale Bürgerhaus, welches das Rathaus Friedenau ursprünglich war - ausgestattet mit Feuerwehr, Büros, Sitzungssälen, einer Bank, einer Bücherei sowie dem ersten öffentlichen Veranstaltungs- und Festsaal in Friedenau - erstmals seine Tore auf. Der Festsaal wurde auf expliziten Wunsche der Bürgerschaft für die Öffentlichkeit geschaffen. Jahrelang fanden dort Theatervorstellungen, Konzerte, Versammlungen und rauschende Bälle statt.
In den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs wurden große Teile des Rathauses zerstört, ob durch Brandstiftung russischer Truppen oder durch einen Bombenabwurf ist unklar. Wie durch ein Wunder blieben der Veranstaltungssaal sowie seine zwei Nebesäle unbeschädigt.
Und so hielt bereits am 16. August 1945 das kulturelle Leben wieder Einzug. „Der Barbier von Sevilla“ wurde gegeben, dirigiert von Arthur Kusterer unter der Leitung von Cornelis Bronsgeest. Der Saal bekam eine feste Bestuhlung und das „Lustspielhaus des Westens“ hielt 1947 Einzug unter der Direktion von Kurt Ulrich. Rudolf Platte führte u.a. Regie, Ada Tschechowa (die Großnichte von Anton Tschechow), Heli Finkenzeller, Carl Raddatz und einige andere Schauspieler*innen mit Rang und Namen waren auf der Bühne zu sehen.
Doch irgendwann geriet der Saal als Veranstaltungsraum in Vergessenheit.
Er wurde 1998 zur Heimat des Kinder- und Jugendtheaters. 2018 wurde die von uns eingebrachte Zuschauerpodesterie mit Bezirksmitteln ertüchtigt und den aktuellen Sicherheitsbestimmungen angepasst und wir bekamen eine neue Theaterbestuhlung. Er bietet 199 Besucher*innen Platz.
Am 22. August 2021 wurde der Theatersaal nach 1 1/2 Jahren Sanierung feierlich wiedereröffnet.
Er ist voller Ambiente und bietet dem Kinder- und Jugendtheater nun eine professionelle Arbeitsstätte.
Ein Traversensystem wurde eingebaut zum Hängen der Licht- und Tontechnik, die Lüftung wurde erneuert und erfüllt die Kriterien zur Vermeidung des Infektionsrisikos. Der Theatersaal verfügt nun über moderne sanitäre Anlagen, über eine bealstbare Elektrik. Und er wurde mit viel Herzblut denkmalpflegerisch aufgearbeitet.
Der Produktionsort liegt zentral und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen. Sowohl der Berliner S-Bahn-Ring ist fußläufig gut erreichbar als auch die S1 und die U9. Und diverse Buslinien halten direkt vor der Haustür.
Ein wunderschönes Theater wartet nun auf sein junges Publikum.
Mit einer Größe von 328,7m2 bietet der Theatersaal bei voller Theaterbestuhlung Platz für 199 Besucher:innen.
Unsere Bühnengröße ist während Corona auf 64m2 gewachsen. Sie ist neu als Schrägbühne als auch mit einem gerade Bühnenboden flexibel nutzbar. Dank der finanziellen Hilfe über das NEUSTART KULTUR-Programm, vergeben von der DTHG und der ASSITEJ konnte das licht- und tontechnische Equipment des Morgenstern in den letzten Jahren nach langer Zeit des Improvisierens auf den neusten Stand gebracht werden.
Die Bestuhlung wurde 2018 mit Hilfe von Sondermitteln des Bezirks Tempelhof- Schöneberg komplett erneuert. Ebenso wurde die Zuschauerpodesterie mit Sicherheitsgeländer versehen.
Der Theatersaal bietet durch die Verknüpfung seiner 100jährugen Geschichte mit modernster Technik eine besondere Atmosphäre, die es leicht macht, Geschichten zu erzählen, die Brücken bauen vom Gestern zum Morgen.
Der an den Theatersaal angrenzende Spiegelsaal ist unsere Werkstattbühne.
Er hat eine Größe von 67,17m2 und bietet je nach Veranstaltung für ca. 50 - 60 Personen Platz.
Er ist neu ebenfalls mit Traversen zum Hängen der Lichttechnik bestückt und verdunkelbar.
Er wird für kleinere Veranstaltungen genutzt, als Theaterraum für die Jüngsten, als Schreibwerkstatt oder Theaterprojektraum, für Proben und auch als Garderobe bei Veranstaltungen für Schulklassen.
Im Parkettsaal fanden im Zuge der Sanierung die aufwändigsten denkmalpflegerischen Arbeiten statt. Deckenmalereien wurden z.T. frei gelegt, das Holz aufgearbeitet und die Wände neu gestrichen.
Er hat eine Größe von 79,91m2. Er ist Durchgangsraum zu den Toiletten. Würde man durch den Haupteingang des Gebäudes ins Theater gelangen, wäre dies quasi der Theatervorraum. Der Zugang zum Aufzug erfolgt über den Parkettsaal.
Hier finden Premierenfeiern statt. Auch als Probenraum sowohl für Theaterproduktionen als auch für Kinder- und Jugendprojekte wird er genutzt, für besondere Veranstaltungen wie ebenfalls als Garderobe bei Schulveranstaltungen. Er ist nicht verdunkelbar.